Der Thüringer Landtag hatte am Mittwoch den Zugriff auf strenge Corona-Regeln erlaubt, mit denen der Freistaat angesichts der hohen Infektionszahlen das öffentliche Leben ab Donnerstag wieder herunterfährt. Dazu gehört auch ein Verbot der Weihnachtsmärkte, die erst in dieser Woche eröffnet worden waren. Die meisten Thüringer Städte hatten jedoch ihre Weihnachtsmärkte zuvor schon abgesagt gehabt. Ein Teil der Thüringer Corona-Regeln wie eine Sperrstunde in der Gastronomie trat noch am Mittwoch in Kraft.
Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein hält das Weihnachtsmarktverbot für nicht nachvollziehbar. Auf dem Domplatz hätten die Menschen unter strenger Kontrolle ihren Glühwein getrunken. Nun würden sie es woanders tun - in Partykellern oder auf Privatpartys, wo die Ansteckungsgefahr weitaus höher sei, kritisierte Bausewein.
Weimars Oberbürgermeister Peter Kleine sagte: "Die kurzfristige Weisung des Freistaates ist eine Ohrfeige und ein Beweis dafür, dass die aktuelle Politik der Landesregierung eine verlässliche Geradlinigkeit deutlich vermissen lässt und dadurch die Akzeptanz der Bürger für notwendige Maßnahmen immer mehr abnimmt."
Eisenach bemüht sich laut Oberbürgermeisterin Katja Wolf in Abstimmung mit dem Wartburgkreis, einzelnen Händlern eine Perspektive in Form eines erweiterten Wochenmarktes zu bieten. Mögliche Konzepte hierzu würden jetzt geprüft. Den Rechtsweg gegen die Anordnung des Landes werde Eisenach aber nicht beschreiten.