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    Donnerstag, 05.01.2022

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Drosten zu Omikron-Variante: Die Booster-Impfung macht den Unterschied





Starke Konzentration auf die Booster-Impfung sei richtig und wichtig

Die hochansteckende Omikron-Variante des Coronavirus breitet sich aktuell rasant in Europa aus, auch in Deutschland steigen die Infektionszahlen. Eine Auffrischungsimpfung ist aus Sicht des Virologen Christian Drosten die beste Waffe gegen eine Infektion: "Was richtig schützt gegen Omikron ist die Dreifach-Impfung", sagte der Wissenschaftler von der Berliner Charité im Podcast "Coronavirus-Update" bei NDR-Info. Deshalb sei die starke Konzentration auf die Booster-Impfungen in Deutschland richtig und wichtig.

Geringeres Hospitalisierungs-Risiko nach Infektion mit Omikron

Mit Blick auf bisherige Beobachtungen, nach denen Omikron mutmaßlich mildere Krankheitsverläufe verursacht, sagte Drosten: "Ich denke, man kann das inzwischen sagen, dass das so ist." Erhobene Daten wiesen darauf hin, dass bei Omikron-Infektionen ein kleinerer Anteil der Infizierten ins Krankenhaus müsse.

Drosten verwies auf eine Studie des Imperial College London mit Stand kurz vor Weihnachten, nach der bei einer Omikron-Infektion das Hospitalisierungs-Risiko insgesamt um bis zu 30 Prozent geringer sei als bei der Delta-Variante. Bei doppelt Geimpften sinke das Risiko um 34 Prozent, bei Menschen mit Booster-Impfung sogar um 63 Prozent. Bei den Ungeimpften, die sich mit der Omikron-Variante infizieren, sinkt demnach dieses Risiko immerhin um 24 Prozent.

Die Dreifach-Impfung mache den Unterschied

Das sei angesichts der "vielen Ungeimpften, die wir leider in Deutschland haben", zwar eine gute Neuigkeit, so Drosten. Jedoch sei zwangsläufig mit ganz unterschiedlich schweren Verläufen zu rechnen und keine Entwarnung angebracht. Zudem zeige sich hier ganz deutlich der positive Effekt der Booster-Impfung: "Der Gewinn nicht geimpft zu zweifach geimpft ist nur zehn Prozent mehr, aber der Gewinn von zweifach geimpft zu dreifach geimpft ist dann fast eine Verdopplung."

Auch eine dänische Studie aus dem Dezember zeige, wie wichtig Booster-Impfungen seien. Erst die dritte Impfdosis senke demnach das Risiko, sich mit Omikron anzustecken, signifikant, erklärte Drosten. Die doppelte Impfung trage wahrscheinlich weniger zur Verbreitungskontrolle bei. "Da sind wir ziemlich ungeschützt gegen Omikron und die Dreifach-Impfung, die macht den Unterschied."

Verdopplungszeit der Omikron-Infektionszahlen in Deutschland etwa vier Tage

Angesichts der raschen Ausbreitung von Omikron prognostizierte der Virologe, die Variante werde nun zügig "das Geschäft übernehmen" und Ende Januar auch in Deutschland dominieren. Man gehe hierzulande derzeit von einer Verdopplungszeit der Omikron-Infektionszahlen von etwa vier Tagen aus, in anderen Ländern habe die Verdopplungszeit schon bei etwa zwei Tagen gelegen.

Der derzeit vergleichsweise langsamere Anstieg der Omikron-Zahlen in Deutschland hänge vor allem mit den - im Gegensatz zu vielen anderen Ländern – noch geltenden Corona-Maßnahmen zusammen.

Virologe warnt davor, sich gegen die Impfung und für eine mögliche Infektion zu entscheiden

Der Virologe warnte eindringlich davor, angesichts vergleichsweise milder Verläufe zu dem Schluss zu kommen, es sei besser, eine Infektion durchzumachen als sich impfen zu lassen. Auch junge, vollkommen fitte Menschen riskierten schwere Verläufe und beispielsweise Lungenschäden.

Mit Blick auf die nächsten Wochen und Monate sagte Drosten: "Wir werden ganz sicher auch eine steile Welle sehen, aber ich glaube, wir sind insgesamt auf einem Weg, so sagen wir mal Richtung Ostern, wo wir viele Möglichkeiten noch haben, viele Karten, die wir noch ziehen können." Man müsse das Infektionsgeschehen moderieren und an den richtigen Stellen nachsteuern, forderte er. 

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