Es ist ein Thema, das man oft weit vor sich herschiebt. Das man am liebsten vergessen, verdrängen möchte: der Tod. Howard Carpendale (75) hat seine eigene Art gefunden, mit dem Unvermeidlichen umzugehen. Der Sänger spricht offen darüber. Nun nimmt er bereits Abschied vom Leben …
„Ich bin ein sehr realistischer Mensch“, beginnt er zu erzählen. Seine Stirn legt sich in Falten, der Blick wird nachdenklich. „Man weiß nie, wie lange man noch hat.“ Immer wieder sucht er daher in der letzten Zeit Gespräche mit seinen Liebsten. Bereitet sie auf seinen Abschied vor. Damit nichts unausgesprochen bleibt, er mit reinem Herzen gehen kann. „Es gibt ein paar Menschen auf dieser Erde, denen ich einfach Danke sagen möchte“, so Carpendale.
„Ich möchte ganz gerne, dass meine Frau und meine Ex-Frau und meine beiden Söhne und andere Menschen, mit denen ich eng befreundet bin, dass die einfach, wenn dieser Tag kommt, wissen, ich hatte nichts zu bereuen, was diese Bekanntschaft angeht.“ Doch einige seiner Weggefährten wollen es nicht wahrhaben, dass sie irgendwann ohne ihren geliebten Howard sein müssen. „Das Schlimme ist, die wollen es nicht wissen, weil: ,Du lebst noch lange.‘ Aber nein, ich weiß nicht, wie lange ich lebe, und deswegen suche ich diese Gespräche“, erzählt der Schlagerstar.
Neben den Abschiedsgesprächen hat Carpendale weitere Vorkehrungen getroffen – etwa sein Testament gemacht, sich mit Sterbehilfe befasst. „Warum soll man nicht die Möglichkeit haben, selbst zu entscheiden, wie man sich von dieser Welt verabschieden möchte“, so seine klare Meinung dazu. Der Tod, er ist für ihn eben ein wichtiges Thema. „Ich glaube, wir gehen damit alle falsch um. Wir müssen diese ewige Angst vor dem Tod ablegen“, findet er. Und auch wenn er hoffentlich noch viele Jahre auf dieser Erde hat – eines ist sicher: Sollte er eines Tages gehen, in seinen unvergesslichen Liedern, wie „Ti amo“ und „Hello Again“, werden wir und all seine Liebsten ihn wiederfinden. Denn in seinen Liedern lebt er weiter.
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