Omikron kann jetzt jeden treffen. Deswegen ist es sinnvoll, bestimmte Arzneimittel in der Hausapotheke zu haben. FOCUS Online erklärt, welche das sind – und wann Sie ärztliche Hilfe brauchen.
Dass Deutschland deutlich besser als die Nachbarländer durch die Omikron-Welle kommt, wäre zwar schön, ist aber völlig unrealistisch. Viele von uns werden sich in den nächsten Wochen infizieren – sowohl Ungeimpfte als auch Geimpfte.
Sicher ist aber auch, dass die meisten der Infektionen mild verlaufen werden, die Betroffenen also nicht ins Krankenhaus müssen, sondern sich zu Hause selbst auskurieren können. Medikamente, die eine Infektion mit Corona sicher heilen, gibt es noch nicht – nicht einmal verschreibungspflichtige. Doch Sie können Symptome zumindest lindern und Ihren Körper dabei unterstützen, wieder gesund zu werden.
Damit Sie gut vorbereitet sind, sollten Sie jetzt Ihre Hausapotheke überprüfen und falls nötig aufstocken – am besten, bevor der Corona-Test positiv ist und erste Symptome auftreten. Dann ist Quarantäne nämlich absolut verbindlich, um die Infektion nicht weiterzutragen.
Bei milden Symptomen sind folgende rezeptfreie Medikamente empfehlenswert:
1. Mittel gegen Fieber und Schmerzen wie Paracetamol und Ibuprofen. Allerdings raten Experten, moderates Fieber anfangs nicht gleich mit Medikamenten zu senken, weil Fieber ein wichtiger Teil der Immunabwehr ist und Immunzellen aktivieren kann.
Achtung: Sie sollten auch ein Fieberthermometer zuhause haben, um zweimal täglich Ihre Temperatur zu überprüfen.
2. Abschwellende Nasentropfen gegen Schnupfen und Nasennebenhöhlenprobleme sowie pflanzliche Produkte, die die natürliche Funktion der oberen Schleimhäute unterstützen, wie Eukalyptus und Holunder.
Zur Pflege der Nasen- und Rachenschleimhaut ist es außerdem sinnvoll, täglich eine Nasendusche mit Salzwasserlösung zu benutzen.
3. Halsschmerzen lassen sich oft mit Lutschtabletten und Gurgellösungen lindern. Für den kurzfristigen Gebrauch gibt es auch frei verkäufliche Medikamente, die lokal etwas betäuben.
4. Gegen Husten eignen sich sogenannte Phytotherapeutika, die das Abhusten erleichtern und den Hustenreiz mildern, wie Thymian, Salbei, Efeu.
Manche Corona-Erkrankte leiden außerdem unter besonders trockenen, brennenden Augen. Auch die Nase fühlt sich schmerzhaft trocken an. Befeuchtende Augentropen sowie Meerwasser-Nasentropfen lindern die Beschwerden und reinigen die Schleimhäute.
Vielen gelten Vitamin C, D sowie Zink als Geheimwaffe gegen Corona. Fest steht, dass ausgewogene, vielseitige und frische Ernährung mit viel Obst und Gemüse auch bei Infekten den Körper in seinen Funktionen unterstützt. Ob bestimmte Vitalstoffe jedoch direkt gegen Corona helfen oder davor schützen, ist nicht ganz geklärt.
Vitamin D könnte jedoch einen gewissen Schutzeffekt ausüben – aber nur wenn ein Vitamin-D-Mangel vorliegt. Ist die Vitamin-D-Versorgung ausreichend, gibt es keine Hinweise, dass zusätzliche Gaben eine spezielle Schutzwirkung auslösen. Es fehlten insgesamt noch ausreichend Studien, wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung betont.
Weil Überdosierungen riskant sein können, sollte die Tagesdosis generell jedoch nicht mehr als 20 Mikrogramm betragen, das entspricht 800 internationalen Einheiten.
Extrem hochdosiertes, intravenös verabreichtes Vitamin C ist medizinisch wirksam und könnte auch zur unterstützenden Behandlung bei Corona eingesetzt werden, allerdings off label (heißt außerhalb der aktuellen Zulassung nach ärztlicher Entscheidung). Selbstverständlich eignet sich diese Option aber nicht zur Selbstmedikation. Denn der Körper kann oral aufgenommenes Vitamin C nur bis zu einer gewissen Menge verwerten, das sind höchstens 200 Milligramm pro Tag. Dass bereits diese Menge den Corona-Verlauf günstig beeinflussen, konnte eine aktuelle Studie allerdings nicht beweisen.
In dieser Arbeit wurde zugleich die Wirkung von Zink bei einer milden Covid-19-Infektion untersucht. Auch in diesem Zusammenhang scheint es keine Einflüsse auf die Erkrankung zu geben. Frühere Studien lieferten Hinweise darauf, dass Zink die Dauer einer Erkältung etwas verkürzen könnte. Deshalb war die Annahme, dass dies auch bei Corona zutrifft.
Was bei Corona jedoch immer wichtig ist und die Heilung unterstützt: Sie sollten sich schonen, also im Bett bleiben oder es sich auf der Couch gemütlich machen. Nur unter Ruhe kann das Immunsystem ausreichend aktiv werden, um die Viren zu bekämpfen.
Anstrengung – ob körperlicher Art oder psychischer Stress – kann den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen und zu Folgeschäden führen. Und wie bei vielen anderen Virus-Infekten ist es besonders wichtig, ausreichend zu trinken, vor allem bei Fieber.
18.05.2022
18.05.2022
18.05.2022
01.11.2021